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Zukunftsvisionen: Altern in einer Gesellschaft im Wandel

In einer Zeit, in der die Bevölkerung immer älter wird, gewinnt die Frage nach einem gesunden Altern zunehmend an Bedeutung. Der Bericht „Zukunftsvisionen: Altern in einer Gesellschaft im Wandel“ bietet wertvolle Einblicke und Handlungsempfehlungen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen zusammen.

Handlungsempfehlungen für ein gutes Altern

Der Bericht stellt sechs zentrale Themenbereiche vor, die für ein gutes Altern entscheidend sind:

  1. Pflege, Betreuung und Wohnen: Eine gemeinsame und koordinierte Planung sowie die Anpassung des Rechtsrahmens und der Finanzierung an die Lebensrealitäten älterer Menschen sind notwendig. Der flächendeckende Einsatz von Community Nursing und die Förderung von Caring Communities können nachhaltige Unterstützungsstrukturen schaffen.
  2. Übergang in den Ruhestand: Ein fließender Übergang in den Ruhestand durch flexible Arbeitszeitmodelle und bedarfsgerechte Arbeitsplatzevaluation kann die Lebensqualität im Alter verbessern.
  3. Soziale Teilhabe und intergenerationaler Austausch: Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut, Verbesserung des Zugangs zur digitalen Welt und Förderung des Bewusstseins für Altern sind entscheidend, um die soziale Teilhabe älterer Menschen zu stärken.
  4. Verkehrsinfrastruktur und Attraktivierung des öffentlichen Raums: Der Ausbau, die Anpassung und die Erschwinglichkeit des öffentlichen Verkehrs sowie die Einführung von Buddy-Systemen und die barrierefreie Gestaltung des Nahraums sind wichtig, um die Mobilität und Lebensqualität älterer Menschen zu fördern.
  5. Organisation und Anerkennung des freiwilligen Engagements: Die systematische Implementierung von Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren sowie die Förderung und Bekanntmachung von Freiwilligenarbeit können die Gemeinschaft stärken und ältere Menschen unterstützen.
  6. Altern und Migration: Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit und Gesundheitskompetenz sowie kulturoffene Pflegeangebote sind notwendig, um die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen mit Migrationshintergrund zu erfüllen.

Alterskonzepte und Policies

Der Bericht untersucht verschiedene Alterskonzepte und Policy-Strategien. Während ältere Modelle das Altern als Prozess des Verlustes und Abbaus betrachten, konzentrieren sich neuere Ansätze auf Ressourcen und Potenziale. Konzepte wie „erfolgreiches Altern“ und „gesundes Altern“ betonen die Bedeutung von Funktionalität, intrinsischer Kapazität und Umwelten, die das Altern beeinflussen.

Einflussfaktoren für gesundes Altern

Soziale und wirtschaftliche Bedingungen prägen die Gesundheit im Lebensverlauf. Bildung, geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede, Erwerbsbeteiligung, soziale Netzwerke und intergenerationale familiäre Beziehungen sind entscheidende Faktoren für ein gesundes Altern. Der Bericht zeigt, dass diese Faktoren die Gesundheit im Alter maßgeblich beeinflussen und dass Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen und sozialen Unterstützung die Chancen auf ein längeres und gesünderes Leben erhöhen können.

Umsetzungsprojekte und Initiativen

Der Bericht stellt verschiedene nationale und internationale Projekte vor, die innovative Ansätze zur Förderung eines guten Alterns verfolgen. Diese Projekte zielen darauf ab, altersfreundliche Umgebungen zu schaffen, integrierte und personenzentrierte Versorgung zu fördern und Pflege- und Betreuungsdienste zu verbessern.

Perspektiven auf gutes Altern

Die Perspektiven der Bürger:innen zeigen, dass viele den Diskurs des „aktiven Alterns“ verinnerlicht haben und gutes Altern durch Eigeninitiative gestalten. Es wurden zwei Diskurse identifiziert: der Disziplinierungsdiskurs, der Aktivität und Selbstdisziplin betont, und der Achtsamkeitsdiskurs, der Balance und Akzeptanz von Einschränkungen hervorhebt. Trotz der Zustimmung zur aktiven Lebensweise gibt es Kritik an den Grenzen der Selbstverantwortung, insbesondere bei Krankheit oder Isolation.

Fazit

Der Bericht „Zukunftsvisionen: Altern in einer Gesellschaft im Wandel“ bietet wertvolle Einblicke und Handlungsempfehlungen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen kann die Lebensqualität älterer Menschen verbessert und ein gutes Altern gefördert werden. Es ist entscheidend, dass Politik, Gesellschaft und Individuen zusammenarbeiten, um eine altersfreundliche und inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Für weiterführende Informationen laden Sie den Bericht der Gesundheit Österreich herunter.
Wosko, Paulina; Marent, Johannes; Plunger Petra; Décieux, Fabienne; Rappold, Elisabeth (2024): Zukunftsvisionen: Altern in einer Gesellschaft im Wandel. Gesundheit Österreich

Wien

Gesundheits- und Krankenpflegeverein Wolfurt