Wolfurt startete kreatives Projekt zur Gesundheitsvorsorge
Das EU-finanzierte Pilotprojekt Community Nursing in Wolfurt hat eine außergewöhnliche Initiative angestoßen.
Um gesund zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, braucht es manchmal ganz wenig. Wolfurt macht es vor: Unter dem Motto „ZämmHocka“ sammelt die Marktgemeinde derzeit per Fragebogen Hinweise aus der Bevölkerung, wo Sitzgelegenheiten im Ortsgebiet fehlen – aus unterschiedlichen Motiven: „Es haben sich zum Beispiel Omas und Opas gemeldet, die gerne mit ihrem Enkel unterwegs sind, aber längere Wege vermeiden, weil sie sich nirgends ausruhen können“, berichtet Erwin Mohr, Obmann des Vereins „50plus“ und Mitglied im Projektteam. Dabei sei tägliche Bewegung wichtig fürs Wohlbefinden. Ein Spaziergang „von Bänkle zu Bänkle“ unterstütze dies, findet er.
Alle Generationen sollen von der Initiative profitieren. „Wir möchten, dass die Menschen im Ort wieder zusammenwachsen, sich spontan zusammensetzen und miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Bürgermeisterin Angelika Moosbrugger. Früher habe es dazu vor jedem Haus eine Bank gegeben. „Heute sind sie in den privaten Gärten verschwunden.“ Bis zum Sommer läuft die Erhebung, danach will die Marktgemeinde die Standorte und Umsetzung konkretisieren. Moosbrugger hofft, dass viele Vereine, Lehrwerkstätten, Handwerksbetriebe und lokale Initiativen mitmachen. „Es ist eine kreative Idee von der Bevölkerung, für die Bevölkerung.“ Deshalb sei auch das Projektteam breit aufgestellt mit Mitgliedern vom Jugendtreff Wolfurt bis zur Seniorenbörse, den drei Community Nurses und vielen anderen.
Wolfurt ist seit Mai 2022 Pilotgemeinde im österreichweiten Projekt Community Nursing, das durch das Programm „NextGenerationEU“ gefördert und vom Gesundheits- und Krankenpflegeverein Wolfurt umgesetzt wird. Die Marktgemeinde Wolfurt beschäftigt drei Community Nurses, um der Bevölkerung eine niederschwellige, kostenlose Gesundheitsprävention anzubieten.